A R I E L
 
 
 
 


 
 

Am 24. Oktober 1851 entdeckte William Lassell, der 1846 bereits den Neptunmond Triton
entdeckt hatte, gleich zwei Uranusmonde, die benachbart und nahezu gleich groß sind.
Somit waren vier Uranusmonde bekannt. Hier wollen wir uns mit dem inneren dieser
beiden "Zwillingsmonde" beschäftigen, der nach Ariel, dem Wächtersylphen
(-luftgeist) der Belinda aus dem komischen Versepos "Der Lockenraub"
des englischen Dichters Alexander Pope, benannt wurde.
Ariel erhielt die Bezeichnung Uranus I.
 

Ariel hat einen Durchmesser von 1158 km. Er besteht zu etwa 50 bis
60 % aus Gestein und zu etwa 40 bis 50 % aus Eis.
 

Ariels Oberfläche ist eine Mischung aus pockennarbenähnlich verkratertem Gelände
und Systemen untereinander verbundener Grabenbrüche*. Ein großer Teil von Ariels
Oberfläche ist dicht mit 5 bis 10 Kilometer großen Kratern übersät. Manche Kra-
ter sehen halb überschwemmt aus. Die hervorstechenden Oberflächenmerkmale
sind allerdings die zahlreichen Grabenbrüche und Steilhänge, die die gesamte
Oberfläche kreuzweise überziehen. Sie sind Hunderte von Kilometern lang,
über 10 Kilometer tief (bzw. hoch) und sind anscheinend infolge einer
Ausdehnung von Ariels Kruste entstanden. Auf Ariel gibt es wie auf
dem Mars Schluchten, deren Böden so aussehen, als seien sie von
einer Flüssigkeit geglättet worden. Allerdings kommt Wasser dafür
wegen der niedrigen Temperaturen auf Ariel nicht in Frage; die
Fließspuren könnten hingegen von Ammoniak, Methan oder
sogar Kohlenmonoxid herrühren.

* Grabenbruch: durch Absenkung eines zwischen zwei in etwa parallelen
  Verwerfungen oder Gruppen von Verwerfungen liegenden Blockes der
  Mondkruste entstandenes langgestrecktes Tal
 
 
 
 
 


 

Farbmosaik aus vier Voyager-2-Aufnahmen vom 24. Januar 1986
 
 
 
 

Die größten Grabenbrüche (rechts auf der Abbildung oben) und eine ebene Fläche
(untere Bildmitte) haben sich in jüngerer Zeit mit Ablagerungen teilweise gefüllt,
in denen sich wiederum schmale, ein wenig gewundene Steilhänge und Täler
gebildet haben. Es ist unklar, ob diese Steilhänge und Täler Verwerfungen
sind oder ebenfalls durch Fließen einer Flüssigkeit entstanden sind. Auch
insgesamt gesehen ist Ariels Oberfläche eindeutig relativ jung, offen-
sichtlich hat eine Art oberflächenerneuernder Prozesse stattgefunden.
So können einige Bergrücken in der Mitte von Grabenbrüchen durch
Auftrieb entstanden sein.
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 

Ariels große Bahnhalbachse beträgt 190945 km (entsprechend ca. 7
Uranusradien), seine Umlaufzeit mithin 2,520 Tage.
 
 
 
 
 

ARIEL in Kürze

 
 Bezeichnung  Uranus I
 Entdeckungsjahr  1851
 Entdecker  William Lassell
 Durchmesser  1158 km
 Rang  15.
 Große Bahnhalbachse  190 945 km =
 ca. 7 Uranusradien
 Umlaufzeit  2,520 Tage
 

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Dies war der beeindruckende Ariel.
Als nächstes erwartet Euch hier ein weiterer Neptunmond. Seid gespannt auf
 

Galatea



 
 
 
 
 

Quellen:
- Durchmesser: Thomas, P. C.: "Radii, shapes, and topography of the satellites
- of Uranus from limb coordinates", Icarus 73 (1988), S. 427-441
- Bahndaten: Laskar, J. und Jacobson, R. A.:
- "GUST86. An analytical ephemeris of the Uranian satellites",
- Astronomy and Astrophysics 188 (1987), S. 212-224