T I T A N I A
Am 11. Januar 1787, knapp sechs Jahre, nachdem er den Planeten Uranus
entdeckt hatte,
entdeckte Friedrich Wilhelm Herschel nun auch zwei Monde des Uranus,
benachbart und
fast gleich groß. Hier wollen wir uns mit dem inneren dieser
beiden "Zwillingsmonde"
beschäftigen, der wie die meisten Uranusmonde nach einer Gestalt
aus den Werken
des englischen Dichters William Shakespeare benannt wurde, nämlich
nach der
Elfenkönigin Titania, der Gemahlin
des Oberon, aus seinem komischen
Märchenspiel "Ein Sommernachtstraum". Titania
erhielt die
Bezeichnung Uranus III.
Titania ist mit einem Durchmesser
von 1578 km der größte Uranusmond und zugleich
der achtgrößte Mond im Sonnensystem. Sie besteht zu etwa
50 bis 60 % aus Gestein
und zu etwa 40 bis 50 % aus Eis.
Südliche Hemisphäre
Titanias Oberfläche ist eine
Mischung aus verkratertem Gelände und Systemen untereinander
verbundener Cañons. Titanias
Oberfläche ist mit Kratern bedeckt. Sie ist von ein paar großen
Einschlagkratern gezeichnet (der größte, Gertrude, hat einen
Durchmesser von 326 Kilometern,
siehe Abbildungen), im allgemeinen sind die Krater jedoch klein. Manche
Krater sehen halb
überschwemmt aus. Titanias
Cañons sind Hunderte von Kilometern lang, der längste erstreckt
sich über 1600 km (siehe Abbildungen). Einer Theorie zufolge sind
sie entstanden, als der
ursprünglich flüssige Mond gefror, und zwar wahrscheinlich
zunächst die Oberfläche. Als
danach auch das Innere gefror, dehnte es sich aus, was die bereits
erstarrte Oberfläche
aufplatzen und die heutigen Cañons entstehen ließ. Außerdem
gibt es auf Titania viele
Verwerfungen. Titanias Oberfläche
ist eindeutig relativ jung, offensichtlich hat eine
Art oberflächenerneuernder Prozesse stattgefunden.
Titanias große Bahnhalbachse
beträgt 436298 km (entsprechend ca. 17 Uranusradien),
ihre Umlaufzeit mithin 8,706 Tage.
TITANIA in Kürze
Bezeichnung | Uranus III |
Entdeckungsjahr | 1787 |
Entdecker | Friedrich Wilhelm Herschel |
Durchmesser | 1578 km |
Rang | 17. |
Große Bahnhalbachse | 436
298 km =
ca. 17 Uranusradien |
Umlaufzeit | 8,706 Tage |
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Oberon
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Dies war die beeindruckende Titania.
Als nächstes erwartet Euch hier
ein weiterer Neptunmond. Seid gespannt auf
Proteus
Quellen:
- Durchmesser: Thomas, P. C.: "Radii, shapes, and topography of the satellites - of Uranus from limb coordinates", Icarus 73 (1988), S. 427-441 - Bahndaten: Laskar, J. und Jacobson, R. A.: - "GUST86. An analytical ephemeris of the Uranian satellites", - Astronomy and Astrophysics 188 (1987), S. 212-224 |